Artist Statement
Herwig Turk
6 FRAGEN AN DEN KÜNSTLER HERWIG TURK
Für die Ausstellung Anamnese einer Landschaft beantwortet der Künstler Herwig Turk in drei Kurzvideos Fragen zu seiner künstlerischen Auseinandersetzung mit dem italienischen Wildfluss Tagliamento und gibt uns einen inhaltlichen Einblick in seine raumgreifende Installation in der KUNST HAUS WIEN Garage.
Worum geht es in Ihrer künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Tagliamento?
„Es geht darum, dass nicht eine Landschaft vor uns liegt, sondern viele Landschaften“
Was ist das Besondere an einem Wildfluss wie der Tagliamento?
„Den Tagliamento zeichnet aus, dass er wirklich noch die Gestalt hat von einem wilden Fluss … und das ist eigentlich verloren gegangen bei den Flüssen, die wir kennen“
Was bedeutet der Ausstellungstitel Anamnese einer Landschaft?
„Die Anamnese ist die Bestandsaufnahme. Man blickt auf das Gegenüber, versucht zu verstehen, was ist der Status des Gegenübers, wo ist er in dem Fall der Wildfluss in Bedrängnis, wo hat er seinen Raum, wo kann er sich ausbreiten, wo funktionieren die Kreisläufe“
Muss man sich um den Tagliamento als „Patienten“ Sorgen machen?
„Man muss sich natürlich immer Sorgen machen um Ökosystem, die in der Nähe des Menschen angesiedelt sind. … Ein feinnerviges System wie ein Wildfluss ist sehr empfindlich. Sobald man anfängt da reinzubauen oder Wasser rauszuziehen, verändert man die Dynamik.“
Was haben Sie in den vier Jahren am Tagliamento für sich gelernt?
„Man kann sagen, dass jede Reise zum Tagliamento für mich die Landschaft und das System des Tagliamento verändert hat"
Wie sind Sie auf die innovative Präsentation Ihrer Ausstellung gekommen?
„Für mich war von Interesse, dass ich eine Reproduktionsästhetik simuliere in der Ausstellung mit Materialien, mit den Techniken, mit den Apparaten, die ich dort miteinander verwoben habe“