JULIUS VON BISMARCK
Julius von Bismarck
"Meiner Meinung nach hat unser Blick, den wir auf die Natur haben, einen direkten Einfluss auf die Natur. Ziel meiner Arbeit ist es, unsere Sichtweise als Menschen auf die (Um-)Welt - etwa auf Naturgewalten - zu untersuchen und zu beeinflussen.“ Julius von Bismarck
In kraftvollen Bildern, mit technischen Erfindungen und außergewöhnlichen Experimenten befragt Julius von Bismarck die menschliche Wahrnehmung und das Verhältnis von Mensch und Natur. Ob Stürme, Blitze, Wassermassen oder Feuer – elementare Naturgewalten und umfangreiche Forschungsreisen sind oftmals Ausgangspunkt seiner Werkgruppen, die eine künstlerische Perspektive mit wissenschaftlichen und technischen Ansätzen kombinieren.
In spektakulären Aktionen peitscht Julius von Bismarck etwa das Meer aus, fängt Blitze ein oder vakuumiert Pflanzen in ihrem ursprünglichen Lebensraum. Die daraus resultierenden Fotografien, Videoarbeiten, kinetischen Skulpturen und Installationen sind bildgewaltig und scheuen nicht die große Geste.
Das KunstHausWien widmet dem deutschen Künstler im Herbst 2025 seine erste große Einzelausstellung in Österreich. Neben einer Auswahl an medienübergreifenden Werken aus den letzten 15 Jahren wird Julius von Bismarck eine neue Arbeit für die Schau entwickeln, in der nicht-menschliche Entitäten zu Akteur:innen werden. Von Bismarcks künstlerische Forschung zeigt die Grenzen der menschlichen Perspektive auf und fordert uns heraus, die Folgen unseres Tuns auf die Umwelt zu hinterfragen.
Biografie
Julius von Bismarck wurde 1983 in Breisach am Rhein (Deutschland) geboren und wuchs in Riad (Saudi-Arabien) auf. Sein Studium absolvierte er an der Universität der Künste Berlin, am Hunter College New York (USA) und dem von Ólafur Elíasson gegründeten Institut für Raumexperimente, UdK Berlin. Er lebt und arbeitet in Berlin und in der Schweiz.
Der Künstler entwickelte bereits zahlreiche Einzelausstellungen, beispielsweise für die Berlinische Galerie (2023), die Bundeskunsthalle Bonn (2020) und das Palais de Tokyo in Paris (2019). Zudem nahm von Bismarck an diversen internationalen Gruppenausstellungen und Biennalen teil, unter anderem Abenteuer Abstraktion im Sprengel Museum Hannover (2023), Mercosul Biennale in Porto Alegre (2022), STUDIO BERLIN im Berghain Berlin (2020), Power to the People in der Schirn Kunsthalle Frankfurt (2018), erste Antarktis-Biennale (2017) und Architekturbiennale Venedig (2012). 2008 wurde er mit dem Prix Ars Electronica ausgezeichnet, 2012 war er der erste Artist in Residence am CERN, der Europäischen Organisation für Nuklearforschung.
Kuratorin
Sophie Haslinger
Projektraum Garage
Fuzzy Earth
Tekla Gedeon & Sebastian Gschanes
16.10.2025–25.01.2026
Kuratiert von Stephan Kuss & Veronika Hackl