Peter Dressler
Wiener Gold
Den Stoff seiner frühen dokumentarischen Serien und Bilderzählungen findet Dressler in Wien, dort, „wo noch die Substanz, Qualität, schlechthin die Magie des Alltäglichen in hohem Maß vorhanden ist“, wie er selbst sagt. Später wird sein „Realismus der siebziger Jahre“ (Dressler) von Tableaus und Bildfolgen und einer poetischen und filmischen Vorgangsweise abgelöst. Zwischenspiel, sein bedeutendes Künstlerbuch von 1989, entwickelt seinen besonderen Reiz aus den vielfältigen Anspielungen und Bezügen zwischen den Einzelbildern.
Ende der 1980er-Jahre verändert sich erneut seine fotografische Bildsprache: Der Künstler selbst wird zur Hauptfigur und zum Akteur seiner melancholischen bis grotesken Bilderzählungen, er wird zum Koch „eher seltener Rezepte“ oder zum Solo-Tennisspieler im leer geräumten Semperdepot. Mit kraftvollem Humor verlebendigt er gefundene und erfundene Szenarien durch seine Person, artikuliert kunstgeschichtliche wie auch gesellschaftliche Zusammenhänge und thematisiert menschliche Verhaltensweisen. Dabei ist er oft großartig witzig, wobei sich sein Witz immer aus dem ernsten Wissen um die tragikomischen Seiten der menschlichen Existenz und der genauen Kenntnis der subtilen Möglichkeiten des Mediums Fotografie speist.
KuratorInnen: Rainer Iglar in Zusammenarbeit mit Christine Frisinghelli und Michael Mauracher
Zur Ausstellung erscheint eine Publikation
Peter Dressler - Wiener Gold
Hg. von Rainer Iglar und Bettina Leidl
Fotohof edition, 2016
€ 29,–