Dona Nina

(limina disrumpenda sunt)

Laudelina ´Dona Nina´ de Campos Melo wurde 1904 als Tochter von ehemaligen SklavInnen geboren. Mit 12 Jahren war sie gezwungen, die Schule abzubrechen, um sich um die Familie zu kümmern, damit ihre Mutter arbeiten gehen konnte, nachdem ihr Vater bei einem Arbeitsunfall umgekommen war. Bereits als Jugendliche begann Dona Nina, als Hausangestellte zu arbeiten, während sie bei Clube 13 de Maio, einer schwarzen kulturellen und politischen Vereinigung, aktiv war. Nach ihrer Heirat trat sie ähnlichen Gruppen und der brasilianischen Kommunistischen Partei bei, wobei ihr Schwerpunkt auf der Unterbezahlung von arbeitenden Frauen und der Misshandlung von Hausangestellten lag, die sie aus eigener Erfahrung kannte. 1936 gründete sie in der Industriestadt Santos eine Selbsthilfevereinigung für solche Frauen, und nach Jahren der Diktatur gelangen ihr Reformen. Sie war auch in der Kommunistischen Partei und der Schwarzen Brasilianischen Front aktiv, dem größten Verband von Organisationen für die Rechte der Schwarzen in Brasilien. Sie war aber auch keine eindimensionale Persönlichkeit und beteiligte sich am schwarzen Experimentaltheater und eröffnete eine Tanz- und Musikschule. In den 1970er Jahren führte unter anderem ihr Aktivismus dazu, dass Hausangestellte das Recht auf Arbeitsgenehmigung und Sozialversicherung erhielten, und im Alter von fast 80 Jahren gestaltete sie die Vereinigung der Hausangestellten zu einer Gewerkschaft um. Dem Instituto de Pesquisa Econômica Aplicada (Ipea) zufolge gibt es in Brasilien etwa 7,2 Millionen Hausangestellte. 93% von ihnen sind Frauen, 62% sind schwarz.


Laudelina ´Dona Nina´ de Campos Melo, an Afro-Brazilian activist whose parents had been born as slaves until the law changed in 1871, was born in 1904 but had to leave school at age 12 to look after the family so her mother could go out to work after her father was killed in an industrial accident. Still in her teens she began working as a domestic servant while being active in Clube 13 de Maio, a black cultural and political group. After marriage she joined similar groups and the Brazilian Communist Party with a focus on the undervaluation of working women and abuse of domestic workers which she knew from personal experience. In 1936 she founded an association of and for such women in the industrial city of Santos, and after years of dictatorship reformed it. She was also active in the Communist Party and the Black Brazilian Front, the largest federation of Black rights organisations in Brazil, but was in no way one-dimensional, participating in Black experimental theatre and opening a dance and music school. In the 1970s, her activism helped domestic workers win the right to a work permit and social security, and at the age of nearly 80, she transformed the Association of Domestic Workers into a trade union. According to the Instituto de Pesquisa Econômica Aplicada (Ipea), there are about 7.2 million domestic workers in Brazil. Among them, 93% are women, and 62% are black.


Ines Doujak. Landschaftsmalerei

28.05.-03.10.21