Jayaben
(leones sumus, demordenti caput capabiles)
Jayaben Desai (1933–2010) war die de facto-Führerin eines zwei Jahre dauernden Streiks um Anerkennung, der 1976 im Fotoentwicklungslabor Grunwick’s in London begann, wo fast alle Arbeiterinnen aus Afrika vertriebene Südostasiatinnen waren. Obwohl er wegen des Verrats der Gewerkschaftsführung, der Kommunistischen Partei und der Labour-Regierung in einer Niederlage endete, war er bahnbrechend: Diese Frauen standen außerhalb aller Stereotypen über GewerkschafterInnen und stellten die Vorurteile über Südostasiatinnen als passiv und gehorsam in Frage. Der Streik erhielt Unterstützung von ArbeiterInnen im ganzen Land, einschließlich der Kohlengrubenarbeiter, die von Desais Reden begeistert waren. Der Streik machte auch sichtbar, dass der Großteil der Gewerkschaftsbewegung aus Weißen bestand. In seinem Verlauf wurden 500 UnterstützerInnen des Streiks verhaftet, Polizeigewalt war verbreitet. Es begann damit, dass Desai mit anderen den Arbeitsplatz verließ, nachdem das Management mehr Zwangsüberstunden verlangt hatte: Sie betreiben hier keine Fabrik, sondern einen Zoo. Es gibt hier Affen, die nach Ihrer Pfeife tanzen, aber es gibt hier auch Löwen, die Ihnen den Kopf abbeißen können. Und wir sind die Löwen, Mr. Manager! Ich möchte frei sein! Der Lohn war niedriger als anderswo und das Management verbreitete Angst und verbot Gewerkschaften. Entgegen einer Empfehlung einer Kommission, die Gewerkschaft anzuerkennen und die Arbeiterinnen wiedereinzustellen, weigerten sich die Eigentümer mit Rückendeckung anderer kapitalistischer Hardliner, diese zu akzeptieren. Der Mut und die Ausdauer der Frauen waren beispielhaft und inspirierten inoffizielle Streikaktionen an anderen Orten. Der Gewerkschaftsbund beendete dennoch nach zwei Jahren seine Unterstützung, und das trotz eines Hungerstreiks, den Jayaben begonnen hatte. Sie hatte zwei Jahre lang PolizistInnen und BürokratInnen die Stirn geboten hatte, die doppelt so groß waren wie sie.
Jayaben Desai (1933–2010) was the de facto leader of a two-year long strike for union recognition that began in 1976 at the Grunwick’s photo processing plant in London where nearly all female workers were South Asian displaced from East Africa. Though it ended in defeat with betrayal by Union bureaucrats, the Communist Party and the Labour government, it was ground-breaking: these were women outside of the usual make-up of unions; it challenged the stereotype of South Asian women as passive and obedient; it gained the support of workers from all over the country including coal miners enthused by Ms Desai’s speeches up and down the country; and challenged the whiteness of the main trade union movement. Over its course 500 people supporting the strike were arrested and police violence was common. It began when Desai walked off the job with others after management had demanded more forced overtime, saying: What you run here is not a factory, it is a zoo. There are monkeys here who dance to your tune, but there are also lions here who can bite your head off. And we are the lions, Mr Manager! I want my freedom! The pay was lower than at other places and the management operated by fear and banned unions. Despite a Commission’s recommendation that the union should be recognised and workers re-instated, the owners backed by fellow hard-line capitalists refused to accept this. The courage and perseverance of the women was exemplary and inspired unofficial strike action elsewhere, but the confederation of unions pulled its support after two years despite a hunger strike begun by Jayaben who, over two years, faced down police and bureaucrats twice her size.