Sunitha
(ignominia stuprum ferentibus)
Dr. Sunitha Krishnan (* 1972) ist eine der Gründerinnen von Prajwala, einer indischen NGO, die Opfer von Zwangsprostitution und Frauenhandel rettet und unterstützt. Ihre Motivation war ihre eigene Gruppenvergewaltigung durch acht Männer, als sie fünfzehn Jahre alt war und für ein Alphabetisierungsprogramm für die Dalit-Gemeinschaft arbeitete. Während die Männer sie vergewaltigten, sagten sie ihr, dass sie keine Einmischung einer Frau in eine „Männergesellschaft“ wollten, und schlugen sie so schwer, dass sie teilweise gehörlos ist. Nach ihrem Universitätsabschluss engagierte sie sich in der Kampagne gegen den Abriss von Häusern von SlumbewohnerInnen für ein „Verschönerungsprogramm.“ Die Organisation Prajwala entstand, als im Zuge dieser „Verschönerung“ auch der Rotlichtbezirk abgerissen wurde. Neben 17 Übergangsunterkünften betreibt sie ein Heim für gerettete HIV-positive Kinder und erwachsene Opfer von Zwangsprostitution. Nach der Kampagne Schande den Vergewaltigern von 2015 setzte der Hauseigentümer eine Frist, bis zu der das Heim einen neuen Ort finden musste, was Dr. Krishnan innerhalb von kurzer Zeit mit einer Crowdfunding-Kampagne gelang. Die Bedeutung ihrer Arbeit ist in einem Land mit so häufigen Vergewaltigungen und einer so tief verwurzelten Straflosigkeit der Männer nicht zu unterschätzen.
Dr. Sunitha Krishnan is the co-founder of Prajwala, an Indian NGO that rescues and helps sex-trafficked victims. She was motivated by herself being gang-raped as a fifteen-year-old by eight men while working on a literacy programme for the Dalit community. They told her as they raped her and beat her so badly that she is partially deaf, that they did not like a woman interfering in a ‘man’s society’. After graduating she became involved in the housing of slum dwellers in Hyderabad campaigning against the destruction of homes for a ‘beautification’ programme. The Prajwala organisation arose when this ‘beautification’ involved the destruction of red-light district. As well as operating 17 transition centres it operates a shelter home for rescued children and adult victims of sex trafficking who are HIV positive. After the 2015 Shame the Rapist campaign the landlord gave an ultimatum to shift the shelter which she did in a short time with a crowd-funding campaign. The importance of her work cannot be underestimated when rape is so prevalent in the country and male impunity so ingrained.