Xenia Hausner. Glücksfall

15.02.-14.05.06

Glück. In ihren Arbeiten konstruierte Xenia Hausner eine fiktive Wirklichkeit, die sie in überraschenden Wendungen neu erfand. Sie erforschte gescheiterte und mögliche Utopien und lieferte so Kommentare zur Gegenwart.

Wir sehen Menschen auf Gratwanderungen, stets gefährdet durch Stolpersteine des real Absurden, und wir sehen Glücksmomente, denen sie ausgeliefert sind. In diesen Momenten fällt die Vorstellung von der Wirklichkeit mit der realen Erfahrung zusammen. Die erste Natur und die zweite, die reflektierte, sind dann für kurze Dauer miteinander widerspruchslos vereint. Im Idealfall ist die Konstruktion der Realität ident mit ihrem Wesen.

In den frühen Arbeiten von Xenia Hausner sah man Menschen in ihrer Entfremdung, jetzt erlebt man sie in verblüffend extremen Situationen, ihre Existenz ist aus dem Lot geraten, geblieben aber ist ihre Sehnsucht. Das Glück können sie erleben, bedroht sind sie immer vom Fall. Unerwartet ist beides. Das Leben ist ein Experiment. Die Malerin spielt die Versuchsanordnung nach und verändert durch ihre teilnehmende Beobachtung den Vorgang.

Xenia Hausner wurde vor allem durch Bilder bekannt, die emotional involvieren und ihre verführerische Präsenz nicht nur der malerisch versierten Verwendung von Farben und den szenisch anmutenden Interieurs zu verdanken haben. Die teilweise verschwenderisch mit Farbkontrasten und der Kombinatorik verschiedener Materialien spielende Palette unterlegt sie mit fein abgestuften und sensiblen Texturen psychischer Befindlichkeiten.

In die Arbeiten aus den letzten Jahren, in denen sie Fotografie mit Malerei in einen spannungsreichen Diskurs setzt, hat sie zunehmend Sujets signifikanter Werke der Gegenwartskunst integriert oder zum Ausgangspunkt ihrer Bildfindung gemacht. Die Malerei wird so zu einem Medium, das immer auch die Fragen nach ihren Bedingungen stellt.

Wir zeigten 40 große Arbeiten aus den letzten zwei Jahren, darunter ca. 20 erstmals ausgestellte Großformate.