Presse
Zurück zur ÜbersichtHier stellen wir die Presseinformationen und Bilder zur Ausstellung zum Download bereit. Das Bildmaterial ist ausschließlich für redaktionelle Beiträge im Zusammenhang mit der Präsentation im KunstHausWien honorarfrei freigegeben. Bitte verwenden in erster Linie Sie die kompletten Bild- und Urhebernachweise. Die bereitgestellten Bilder dürfen ohne vorherige Erlaubnis nicht beschnitten, überdruckt oder anderweitig verändert werden.
Mika Rottenberg
Antimatter Factory
27.02.-10.08.25
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Pressemappe
Gesamten Pressetext inklusive Details zu den Werke Mika Rottenbergs hier downloaden:
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Mika Rottenberg
Antimatter FactoryPressekonferenz: Mittwoch, 26.02.2025
In Mika Rottenbergs Antimatter Factory steckt die Welt voller Absurditäten: Ein Finger streckt sich aus der Wand, Menschen niesen Mahlzeiten auf den Tisch und aus Holzstämmen wachsen Plastikpilze. Die 1976 in Argentinien geborene, in Israel aufgewachsene und in New York lebende Künstlerin nimmt in ihren surrealen, kaleidoskopischen Bildwelten den Hyperkapitalismus und seine sozialen und ökologischen Folgen kritisch und humorvoll unter die Lupe. Mit dieser Ausstellung greift das KunstHausWien – ein Museum der Wien Holding - im Sinne seiner Positionierung als Museum für Kunst und Ökologie die Dringlichkeit auf, Ressourcen zu schonen, weniger zu konsumieren und nachhaltiger zu leben.
Konzept der Ausstellung
Mit der Überblicksausstellung Antimatter Factory gibt das KunstHausWien einen umfassenden Einblick in das vielseitige Schaffen Mika Rottenbergs. Präsentiert werden ihre bekanntesten Filme und Installationen aus den Jahren 2003 bis 2022, eine Auswahl kinetischer, teils interaktiver Skulpturen mit surrealen Funktions- und Materialkompositionen aus den Jahren 2020 bis 2022 sowie ihre jüngste Werkgruppe Lampshares aus dem Jahr 2024. Diese verbindet natürliche organische Strukturen mit farbigen Lampenschirmen aus wiederverwertetem Plastik.
Verbindung von Wissenschaft und Kunst
Der Titel der Ausstellung, Antimatter Factory, bezieht sich auf den Namen einer Forschungsabteilung am CERN, der Europäischen Organisation für Kernforschung in Genf, die Experimente mit Antimaterie durchführt. Mika Rottenberg hat Spaghetti Blockchain (2019) teilweise am CERN gefilmt und dabei die komplexen Prozesse der Teilchenbeschleunigung mit scheinbar alltäglicher, aber komplizierter menschlicher Arbeit verwoben, mit der die Künstlerin die Wahrnehmung von Wert, Energie und vernetzten Systemen in Frage stellt.
Mika Rottenberg erschafft Fantasiewelten von verführerischer Sinnlichkeit und irritierender Logik. Aus einer augenzwinkernden marxistischen Perspektive und mit Blick auf den menschlichen Körper untersucht sie kapitalistische Produktionsbedingungen und den Wert von Arbeit. Ob eine Perlenzucht, ein chinesischer Großmarkt für Billigwaren oder die Herstellung von Fertiggerichten – Rottenbergs Arbeiten decken die grotesken Mechanismen globaler Lieferketten, industrieller Fertigung und profitorientierter Arbeit auf und zeigen die skrupellose Ausbeutung von Menschen und Ressourcen. Mit absurd-entwaffnendem Humor beleuchtet die Künstlerin die zunehmende Entfremdung in einer hyperkapitalistischen Welt und mahnt die Dringlichkeit eines Ausstiegs aus diesen Strukturen an.
Die Befragung der Grenzen zwischen Realität und Fiktion zieht sich wie ein roter Faden durch Rottenbergs filmische Installationen. Menschen und Dinge scheinen in Bewegung zu geraten, Raum und Zeit, Vergangenheit und Zukunft scheinen sich zu vermischen. In Rottenbergs Filmen verrichten die Menschen die verschiedensten Tätigkeiten: Sie niesen Steaks, Kaninchen, Glühbirnen oder ganze Mahlzeiten auf Tische und Teller; sie befeuchten Haare, Füße oder Hintern; sie sitzen inmitten von Plastikwaren oder glitzernden Girlanden, auf Kundschaft wartend. Rottenbergs vielschichtiges Werk kann als Spiegel unserer globalisierten Zeit verstanden werden, „in denen nichts mehr verschwindet, sondern alles infolge einer frenetischen Archivierung angehäuft wird.“ (Nicolas Bourriaud, Radikant, 2009)
Kapitalismus, Produktionsprozesse und menschliche Arbeit im Fokus
Der Soziologe Simon Schaupp hat jüngst in seinem Buch Stoffwechselpolitik (2024) die Wechselwirkung von Natur- und Arbeitsverhältnissen in den Fokus gerückt: Je umfassender die Natur nutzbar gemacht werde, desto drastischer wirke sie auf die Arbeitswelt zurück. Schaupp knüpft hier an Karl Marx an, der Arbeit als „gesellschaftlichen Stoffwechsel mit der Natur“ beschrieb: Gesellschaften greifen durch Arbeit auf die Natur zu, verändern sie dadurch und produzieren so Abfallprodukte, die in den Kreislauf zurückkehren.
In Rottenbergs Werk ist menschliche Arbeit der Motor eines ungebremsten Wachstums, das Mensch und Natur gleichermaßen ausbeutet. Ihr sozialer Surrealismus offeriert einen veränderten Blick auf die komplexen Stoffwechsel unserer Zeit. Die Werke scheinen keine räumlichen Orientierungspunkte wie oben und unten, innen und außen zu kennen, und fangen so die widersprüchliche Natur des 21. Jahrhunderts ein, das von globalen Lieferketten, Digitalisierung und ökologischen Umwälzungen geprägt ist.
Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Museum Tinguely in Basel und den Lehmbruck Museum in Duisburg.
Unterstützt von Hauser & Wirth
Statments zur Ausstellung
Gerlinde Riedl, Direktorin KunstHausWien:
„Soziale und ökologische Ausbeutung, Überproduktion und Ressourcenverschwendung: Während die Resignation in der Gesellschaft im Angesicht der globalen Herausforderungen zunimmt, begegnet Mika Rottenberg den großen Themen unserer Zeit mit einem provokanten Augenzwinkern. Es ist Kunst wie diese, die uns durch ihren Perspektivenwechsel die Sinnlosigkeit des weltweiten Konsums schonungslos vor Augen führt und deren Absurdität und Unlogik zugleich etwas äußerst Befreiendes hat.“Sophie Haslinger und Barbara Horvath, Kuratorinnen:
„Mika Rottenbergs Arbeiten bestechen durch ihre visuelle Verführungskraft und ihren absurd-entwaffnenden Humor. Ihre filmischen wie skulpturalen Installationen laden die Betrachter:innen in eine Welt ein, in der Realität und Fantasie verschmelzen, während sie die Absurditäten und Komplexitäten von Kapitalismus, Arbeit und Globalisierung beleuchten.“Mika Rottenberg über ihre Arbeit:
“My work is about this magical and often exploitative process of producing ‘value’ through harnessing energies. Matter, especially plastic, has a lot of trapped energy in it.”
“I love thinking about materials and environments as sentient beings, as things we form relationships with.”Biografie
Mika Rottenberg wurde 1976 in Buenos Aires geboren und wuchs in Israel auf; im Jahr 2000 zog sie in die USA. Sie studierte an der School of Visual Arts sowie an der Columbia University in New York. Mika Rottenberg wurde 2019 mit dem Kurt Schwitters Preis und 2018 mit dem James Dicke Contemporary Artist Prize des Smithsonian American Art Museum ausgezeichnet. Das Werk der Künstlerin wurde in den letzten Jahren in einer Reihe von Einzelausstellungen international präsentiert, u. a. im Musée d’art contemporain de Montréal (2022), Louisiana Museum of Modern Art (2021), Museum of Contemporary Art Toronto (2020), Sprengel Museum Hannover (2020), Museum of Contemporary Art Chicago (2019), Kunsthaus Bregenz (2018) und Palais de Tokyo (2016). Mika Rottenberg lebt und arbeitet in New York.
Kuratorinnen
Sophie Haslinger und Barbara Horvath -
Publikation
Zur Ausstellung erscheint ein Online-Katalog, der in einer spielerischen, an Rottenbergs Ästhetik angelegten Navigation wesentliche Themen in Rottenbergs künstlerischem Werk vorstellt. Neben biografischen und bibliografischen Angaben sowie Ausstellungsansichten der drei Partnerinstitutionen Museum Tinguely Basel, Kunst Haus Wien und Lehmbruck Museum Duisburg sind Ausschnitte von Videoarbeiten sowie Interviews und Texte von Chen Qiufan, Heather Davis, Hsuan L. Hsu, Gunn Khatri, Barbara Latacz, Filipa Ramos, James Taylor-Foster, Mahyad Tousi, Mika Rottenberg und Roland Wetzel in dieser Online-Publikation versammelt.
ZUM ONLINE KATALOG Mika Rottenberg. Antimatter Factory
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Programm zur Ausstellung
Eröffnungsabend: Mittwoch, 26. Februar 2025 ab 17:00
Öffentliche Tour Antimatter Factory
So 23.03.2025, 11:00
So 27.04.2025, 11:00, ÖGS-Führung
So 25.05.2025, 11:00
So 22.06.2025, 11:00
So 27.07.2025, 11:00
Tickets auch im Online Tickeshop erhältlichArtist Talk
Mika Rottenberg im Gespräch mit Kuratorin Barbara Horvath
Mi 26.02.2025, 18:00 – 19:00
In EnglishFilmscreening REMOTE
Ein Spielfilm von Mika Rottenberg & Mahyad Tousi
Fr 07.03.2025, 18:00 – 19:30
Urania Kino, Uraniastr. 1, 1010 Wien
OmeU / Original with English subtitles, 91 min
Kooperation mit VHS Wiener Urania
Tickets über die Website der VHS Wiener UraniaCurators’ Tours
Mit Barbara Horvath
Sa 22.03.2025, 15:00 – 16:00
Mit Sophie Haslinger
Do 08.05.2025, 18:00 – 19:00
Hier zur Tour anmeldenFuture Talk: Climate x Change
Plastik und die Folgen
Do 10.04.2025, 18:00 – 19:30Kinder-Ferienspiel: Fantastische Plastik-Esser
Mo – Mi 14.04 – 16.04.2025
10:30 – 12:00 & 13:00 – 14:30
In Kooperation mit WIENXTRAWorkshop: Noodle Factory
Mit Saliva collective
Sa 17.05.2025, 14:00 – 17:00
Deutsch und Englisch
Tickets im Online Ticketshop erhältlichTour: Im Dialog
Mit Transformationspsychologin Irina Nalis
Mi 04.06.2025, 18:00 – 19:30
Tickets im Online Ticketshop erhältlichRepaircafé
Alte Kleidung neu gedacht
Sa 08.08.2025, 15:30 – 19:00
In Kooperation mit dem Nachbarschaftszentrum 3, Wiener Hilfswerk
Teilnahme kostenlos
Hier anmelden -
PRESSEBILD Portrait Mika Rottenberg
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Ausstellungsansichten
Mika Rottenberg. Antimatter Factory -
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© Lampshare, Mika Rottenberg. Antimatter Factory, KunstHausWien, Foto: Michael Goldgruber
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© Lips (Study #3), Mika Rottenberg. Antimatter Factory, KunstHausWien, Foto: Michael Goldgruber
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© Lips (Study #3), Mika Rottenberg. Antimatter Factory, KunstHausWien, Foto: Michael Goldgruber
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© Spaghetti Blockchain, Mika Rottenberg. Antimatter Factory, KunstHausWien, Foto: Michael Goldgruber
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© Lampshare, Mika Rottenberg. Antimatter Factory, KunstHausWien, Foto: Michael Goldgruber
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© Finger, Mika Rottenberg. Antimatter Factory, KunstHausWien, Foto: Michael Goldgruber
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© #33 with bamboo and bicycle, Mika Rottenberg. Antimatter Factory, KunstHausWien, Foto: Michael Goldgruber
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© #11 with cabbage and ponytail, Mika Rottenberg. Antimatter Factory, KunstHausWien, Foto: Michael Goldgruber
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© Ponytail (honey blonde), Mika Rottenberg. Antimatter Factory, KunstHausWien, Foto: Michael Goldgruber
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© #2 with Salad, Mika Rottenberg. Antimatter Factory, KunstHausWien, Foto: Michael Goldgruber
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© Lampshare, Mika Rottenberg. Antimatter Factory, KunstHausWien, Foto: Michael Goldgruber
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© Cosmic Generator, Mika Rottenberg. Antimatter Factory, KunstHausWien, Foto: Michael Goldgruber
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© NoNoseKnows, Mika Rottenberg. Antimatter Factory, KunstHausWien, Foto: Michael Goldgruber
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© NoNoseKnows, Mika Rottenberg. Antimatter Factory, KunstHausWien, Foto: Michael Goldgruber
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© Cosmic Generator, Mika Rottenberg. Antimatter Factory, KunstHausWien, Foto: Michael Goldgruber
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PRESSEBILDER Antimatter Factory
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© Mika Rottenberg, Lampshare, 2024 © Mika Rottenberg, Courtesy the artist and Hauser & Wirth Photo: Pete Mauney
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© Mika Rottenberg, Courtesy the artist and Hauser & Wirth Photo: Pete Mauney
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© Mika Rottenberg, Courtesy the artist and Hauser & Wirth
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© Mika Rottenberg, Courtesy the artist and Hauser & Wirth
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© Mika Rottenberg, Courtesy the artist and Hauser & Wirth
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© Mika Rottenberg, Courtesy the artist and Hauser & Wirth
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© Mika Rottenberg, Courtesy the artist and Hauser & Wirth Installation view, Museum Tinguely, Basel, 2024 Photo: Pati Grabowicz
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© Mika Rottenberg, Courtesy the artist and Hauser & Wirth Installation view, New Museum, New York, 2019 Photo: Dario Lasagni
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© Mika Rottenberg, Courtesy the artist and Hauser & Wirth Photo: Zak Kelley
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© Mika Rottenberg, Courtesy the artist and Hauser & Wirth Installation view, Museum Tinguely, Basel, 2024 Photo: Pati Grabowicz
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