Landraub

Online Future Talk: Climate X Change

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FR 25.06.21, 18:00

Die Aneignung von Landflächen, insbesondere zur landwirtschaftlichen Nutzung und baulichen Verwertung durch ausländische InvestorInnen, staatlichen Institutionen und Industrie- und Agrarunternehmen aus den westlichen Industrieländern, stellt in der Gegenwart ein massives ökologisches und menschenrechtliches Problem dar.

Die groß angelegten Landnahmen im Zeitalter des Kolonialismus haben den Grundstein für die heutige globale Ungerechtigkeit gelegt. Die Nachwirkungen kolonialer Ideologien und Praktiken bringen gegenwärtig neue Formen des Landraubs mit sich, der weiterhin vorwiegend zulasten der Menschen im globalen Süden geht und zugunsten der Menschen im globalen Norden begangen und aufrechterhalten wird. Im globalen Süden werden etwa KleinbäuerInnen unter dem Deckmantel des ökonomischen Fortschritts enteignet und gezwungen, für landwirtschaftliche Großkonzerne zu arbeiten, die durch die monokulturelle Bewirtschaftung und die Verwendung von Pestiziden die Böden langfristig schädigen. Landenteignungen geschehen genauso im Zusammenhang mit Massenviehzucht oder im Namen ökologischer Nachhaltigkeit, etwa beim Anbau von Pflanzen wie Raps, Ölpalmen und Soja für „Biosprit“, der Urwaldrodungen, den Verlust von Pflanzen- und Tierarten sowie den Preisanstieg bei Lebensmitteln nach sich zieht. Auch die Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels wie Dürren und Überflutungen sind eine Form von Landraub.

Die Gäste des Future Talk LANDRAUB diskutieren diesen globalen Missstand in seinen unterschiedlichen Ausformungen und berichten von Möglichkeiten, diesen sozialen und ökologischen Vergehen zu begegnen sowie von Menschen, die sich im Kampf gegen den Landraub engagieren.

Teilnehmer/Innen

Kurt Langbein, Regisseur und Produzent des Films "Landraub" (2015)
Franziskus Forster, Politischer Referent bei der ÖBV-Via Campesina Austria, Unilektor an der Boku und Mitarbeit bei der Nyeleni-Bewegung für Ernährungssouveränität
Thomas Fatheuer, Sozialwissenschaftler und Autor des Berichts „Landnutzung im Kontext der globalen Umweltkrise“ (2020). Von 2003 bis 2010 leitete er das Büro der Heinrich-Böll-Stiftung in Rio de Janeiro
Lautaro Iriarte, Fridays-for-Future-Aktivist

Moderation: Michael Huber, Kurier
Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Kurier